Oktopoden sind nicht nur außerordentlich intelligent,
sie gelten auch als äußerst lernfähig. Im Sea Life
Konstanz werden diese Fähigkeiten nun genauer
unter die Lupe genommen. In den nächsten zwei
Wochen untersucht das Aquaristik-Team die
Intelligenz der Bewohner des „Octopus Garden“,
insbesondere des Pazifischen Riesenkraken mit
einem spannenden Experiment.
Damit die lernfähigen und neugierigen Kopffüßer ständig
beschäftigt sind, trainieren die Aquaristen mit ihnen
verschiedene Aufgaben. Unter anderem lernen sie
verschlossene Behälter zu öffnen. „Dank ihrer Neugier,
lernen die Tiere wirklich schnell“, so Alexander Dressel,
Senior Aquarist im Sea Life Konstanz. Nun wartet auf den
Pazifischen Riesenkraken eine besondere Aufgabe: Er
soll lernen, ein Puzzle zusammenzusetzen. Dazu wurden
spezielle Unterwasser-Puzzle von der Firma Sponholtz
Druckerei GmbH angefertigt. Dem Tier wird mit Hilfe des
„Belohnungsprinzips“ beigebracht, das Puzzle korrekt
zusammen zu setzen. Begonnen wird zunächst mit zwei
einfachen Teilen und soll dann bis zu vier Teilen
gesteigert werden. Setzt das Tier zwei Teile richtig
zusammen, erhält es eine Belohnung in Form von Futter.
Von dem Experiment erhofft sich das Sea Life Team
Rückschlüsse auf die Lernfähigkeit der Kopffüßer ziehen
zu können. „Wir wissen zwar, dass die Tiere sehr
intelligent sind, wir wollen aber herausfinden, ob sie den
Zusammenhang zwischen dem richtigen
Zusammensetzen des Puzzles und der Belohnung
erfassen können“, erklärt Dressel.
Wer das Experiment einmal live erleben möchte, kann
über Pfingsten von Samstag bis Montag jeweils um 14 Uhr
beim Training und bei der Fütterung der Bewohner des
Octopus Garden dabei sein. Es kann unter anderem
beobachtet werden, wie der Gewöhnliche Krake lernt,
Gefäße aufzuschrauben. Die als Tarnungskünstler
bekannten Sepien zeigen, wie raffiniert sie beim
Beutefang vorgehen. Ein weiteres Highlight ist die
Fütterung des Riesenkraken: Die Spannweite seiner acht
Fangarme kann über vier Meter betragen und jeder
einzelne Arm kann ein Gewicht von ca. zehn Kilogramm
anheben. Da stellt sich die Frage, wer wen füttert, könnte
er Aquarist Alexander Dressel doch mit Leichtigkeit auf
den Arm nehmen.