Das letzte Beisammensein der Nordpersischen Leoparden „Bara“ und „Jahrom“ war vielversprechend – und nun ist das Ergebnis auf der Welt! Am 18. Mai gegen 14 Uhr gebar die vierjährige Katze zwei winzige, vorerst noch blinde und unbeholfene Junge. Zoologen und Pfleger im Allwetterzoo Münster haben die Kleinen bislang nur per Überwachungskamera zu Gesicht bekommen, denn „Bara“ hatte zur Geburt ein nicht einsehbares Versteck hinter dicken Baumstämmen gewählt. Zum Glück war genau dort eine Kamera installiert – und die entscheidenden Szenen vor, während und nach der Geburt wurden aufgezeichnet.
Bis die kleinen Leoparden sich leibhaftig blicken lassen, wird noch einige Zeit vergehen. Mutter „Bara“ hindert ihre Sprösslinge an allzu viel Entdeckungsfreude, solange sie noch nicht sicher auf den Beinen sind. Deshalb können die Besucher des münsterschen Zoos sich ab Samstag (28.5.) an Bildern der Leopardengeburt auf einer Großleinwand erfreuen, zwar nicht in HD-Qualität, aber vorzeigbar. Um allzu viel Unruhe vor der Leoparden-Anlage zu vermeiden, sind die bei der Geburt aufgezeichneten Bilder auch nicht dort zu sehen, sondern in der Eingangshalle des Zoos.
Im Allwetterzoo freut man sich über diese erste Geburt nach elf Jahren ohne Nachwuchs! Und man hofft sehr, dass die als Mutter noch unerfahrene „Bara“ ihre Jungen weiterhin gut versorgt. Schließlich sind Nordpersische Leoparden stark von der Ausrottung bedroht. Vermutlich weniger als 1.000 Tiere leben nur noch im ursprünglichen Verbreitungsgebiet im Iran, in Afghanistan, Turkmenistan und der Kaukasus-Region. Um das endgültige Verschwinden dieser wunderschönen Raubkatzen zu verhindern, wird deren Zucht über das Europäische Erhaltungszucht-Programm koordiniert. Zoologen bestimmen darüber, welche Tiere sich verpaaren dürfen, damit es gesunden Nachwuchs gibt. Und so trafen sich „Bara“ aus dem Budapester Zoo und der sechsjährige „Jahrom“ aus dem Zoo Chemnitz in Münster – mit Erfolg, wie sich nun gezeigt hat.