Igel, Frischling oder Küken?

Vom 10. bis 13. Mai schlüpften im Allwetterzoo Münster acht Küken bei den Blauhalsstraußen. Die Nachwuchsstrauße sind noch winzig im Vergleich zu ihren Eltern, doch sie entwickeln sich prächtig und dürfen nun hinter den Kulissen des Afrikapanoramas besucht werden. Das sollte sich niemand entgehen lassen, denn die Kleinen sind ganz besondere Küken! Die Federchen auf ihrem Rücken sehen aus wie Igelstacheln. Kopf und Hals zeigen auf rotbraunem Grund dunkle Tupfen und Streifen und erinnern eher an Frischlinge. Und Beine und Füße der Küken sind noch extrem kurz und dick! Doch mit der richtigen Pflege und dem optimalen Futter entwickeln sich die „Sträußchen“ zu den größten Laufvögeln der Welt. Männliche Strauße können bis zu zweieinhalb Meter groß werden!

 

Wer die Küken sehen und ihre Entwicklung verfolgen möchte, ist zu Sonderführungen eingeladen. Hahn und Henne samt Nachwuchs leben nämlich vorerst in einem geräumigen Vorgehege, das ohne Führung nicht einsehbar ist. Die Jungvögel können noch nicht auf die große Afrikaanlage, weil sie mehrmals täglich mit klein geschnittenem grünem Salat gefüttert werden. Den würden Zebras, Antilopen oder Gnus sehr schnell wegfressen. Außerdem könnten die Jungstrauße sich gegen eventuelle Rempeleien der Huftiere nicht wehren, während die momentan sehr angriffslustigen Elternvögel ihren Nachwuchs notfalls mit kräftigen Tritten verteidigen würden.

 

„Familie Strauß“ kann an jedem Samstag und Sonntag im Juni besucht werden. Es wird stets zwei Führungen geben, die um 13.00 bzw. 14.30 Uhr an der Plattform vor dem Afrikapanorama in der Nähe des Elefantenhauses beginnen. Bei den Rundgängen werden außer den Jungstraußen auch die weiteren Bewohner des Afrikapanoramas vorgestellt.

 

Straußen-Nachwuchs hat es im Allwetterzoo zuletzt vor zwei Jahren gegeben. Anders als in Südafrika brüten die Vögel ihre Eier in Münster nicht unter freiem Himmel aus. Weil es hier zu kalt ist, hatten die Tierpfleger mit einer Fuhre Sand ein künstliches Nest im warmen Haus angelegt. Die von den beiden Haupthennen gelegten Eier wurden eingesammelt und dorthin gebracht. Als das Gelege genügend groß war, begannen „Heinz“ und seine Lieblingshenne „Hedwig“ mit der etwa 43 Tage währenden Brüterei, bei der die beiden sich regelmäßig abwechselten. „Heinz“ und „Hedwig“ ziehen auch die Küken gemeinsam auf, während die andere Eier-Produzentin damit keine Mühe hat…