Zoo-Berlin: Vier Emu-Küken unternehmen erste Ausflüge ins Freie

Wohingegen die meisten heimischen Vögel noch mit der Partnerwahl beschäftigt sind oder sich noch auf dem Zug aus den Überwinterungsgebieten befinden, sind die australischen Emus im Berliner Zoo schon einen Schritt weiter. Nach fast zweimonatiger Bebrütung schlüpften am 2. und 3. April vier Emuküken aus ihren Eiern.

Jetzt, nachdem ersichtlich ist, dass aus den verbliebenen 6 blaugrünen Eiern keine weiteren Geschwister mehr schlüpfen werden, führt der sorgvolle Vater seinen Nachwuchs mit auf die Freianlage. Typischerweise ist die Aufzucht der Brut bei den Laufvögeln Männersache. Während für die Emuhenne die Fortpflanzung mit der Eiablage beendet ist, wird sich der Hahn noch bis zu 18 Monate lang schützend um seinen Nachwuchs kümmern. Die im Dunenkleid frischlingsartig gestreiften Jungvögel müssen gerade in den ersten Lebenswochen noch gut behütet werden. Zwar können die kleinen Nestflüchter schon selbständig fressen, doch wären sie alleine nicht in der Lage, sich gegen eine Krähe zu wehren.

Friedvoll hingegen sind ihre Begegnungen mit den kleinen Parma-Känguruhs, die sich die Grasanlage mit den Emus teilen.Nach den afrikanischen Straußen, die im Zoo auf einer Nachbaranlage stehen, sind die australischen Emus die zweitgrößten Vögel der Erde: Mit einem Gewicht von mehr als 50 kg können sie vom Fuße bis zum Schnabel eine Höhe von 180 cm erreichen. Den auf der Südamerikaanlage lebenden Nandu übertreffen die Australier damit deutlich. Schon die vergleichende Beobachtung dieser drei großen Laufvögel unterschiedlicher Kontinente macht einen Besuch auf dem Zooerweiterungsgelände jenseits des Landwehrkanals lohnenswert. Die Jungenaufzucht zu verfolgen, ist eine zusätzliche Bereicherung.