Zoo-Berlin: Erdmännchenvermehrung – eine kleine Raubtierattraktion

Gerade 21 Tage ist es her, dass die beiden am 1. März geborenen Erdmännchenkinder ihre Augen öffneten und schon versuchen sie, sich am geschäftigen Treiben der Erdmännchenkolonie zu beteiligen. Immer wieder verlassen sie die wärmende Wohnhöhle, um mit älteren Familienmitgliedern herumzubalgen oder im Sand zu scharren. Auch versuchen sie bereits, sich neue Nahrungsquellen zu erschließen, wenngleich sie noch etwa einen Monat lang Muttermilch trinken werden.

Die Zoogemeinschaft der natürlicherweise in Südafrika beheimateten Mangusten ist mit den Neugeborenen auf nunmehr 13 Tiere angewachsen. Obwohl mehrere geschlechtsreife Tiere dem Familienverband angehören, ist das Privileg der Fortpflanzung nur dem ranghöchsten Weibchen vorbehalten. Dadurch aber, dass sich die von der Fortpflanzung ausgeschlossenen Familienmitglieder mit um die Aufzucht bemühen, werden auch ihre eigenen Erbanlagen, die sie verwandtschaftlich mit den Jungtieren teilen, indirekt vermehrt. So lohnt sich auch in biologischem Sinne soziales Engagement.
Die pausenlos aktiven Erdmännchen gehören trotz ihrer geringen Körpergröße zu den Publikumslieblingen im Raubtierhaus. Durch ihre ständige Wachsamkeit, das Ausschauhalten nach möglichen Feinden, bei dem sie auf den Hinterbeinen stehend „Männchen machen“, wirken die kleinen Raubtiere menschenähnlich aufgeweckt, was sie uns sympathisch erscheinen lässt.