Der Eröffnungstermin steht fest: Die Tropenerlebniswelt Gondwanaland öffnet am 1. Juli 2011 ihre Tore. Besucher werden dann in der 16.500 Quadratmeter messenden Halle mehr als 17.000 Pflanzen und 300 Tiere hautnah erleben und auf abwechslungsreich gestalteten Pfaden entdecken können. „Den Stichtag 1. Juli werden wir allerdings nur unter der Voraussetzung einhalten, wenn alle Baufirmen ihre Fertigstellungstermine fristgerecht erfüllen und die Bauarbeiten in der Halle Mitte April beendet sind“, erklärt Zoodirektor Dr. Jörg Junhold.
Anlässlich der heutigen Jahrespressekonferenz im Zoo Leipzig hat Jörg Junhold neben dem Eröffnungstag auch das neue Preissystem vorgestellt. Der Zoo hält nach wie vor an seiner für Zoobesucher transparenten Strategie „Ein Zoo – ein Ticket“ fest. Aus diesem Grund wird es auch ab 1. Juli 2011 nur eine Eintrittskarte für den gesamten Zoo inklusive Gondwanaland geben. Die Preisanpassung ist im Sinne der Besucher moderat gehalten worden. Erwachsene zahlen ab der Eröffnung der Tropenerlebniswelt 17 Euro (bis dahin 13 €). Für Kinder kostet der Eintritt 10 Euro und damit nur einen Euro mehr als bisher. „Wir möchten natürlich auch kinderreichen Familien und einkommensschwächeren Besucherschichten ermöglichen, Gondwana-land zu entdecken. Daher haben wir neben den vergünstigten Familientickets auch Sparpreise im Angebot. In den Wintermonaten zwischen November und Ende März sind die Tickets besonders günstig. Ab Saisonstart 2012 bieten wir über die Sommermonate hinweg am ersten Montag im Monat einen Zoospartag an“, erläutert Dr. Junhold.
In der Halle läuft derzeit die Gestaltung der Gehege auf Hochtouren. Auch die Klimatechnik wird bereits hochgefahren, um Gondwanaland schrittweise auf sub-tropische Temperaturen einzustellen. Für den Januar sind die ersten Tropenbäume avisiert und es wird mit Pflanzarbeiten begonnen. Im Frühjahr ziehen schrittweise die Tiere ein. Während sich u.a. Tapire, Servale und Ozelots bereits im Zoo Leipzig einleben, steht die Ankunft des Komodo-Warans und weiterer Tiere noch aus.
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Rückblick Zoojahr 2010
Die Besucherbilanz bleibt im Jahr 2010 mit voraussichtlich 1,5 Millionen Zoobesuchern geringfügig unter dem Plan (1,6 Mio.), jedoch deutlich unter dem Vorjahresergebnis (1,72 Mio.). Zu dem Rückgang haben maßgeblich ungünstige Wetterverhältnisse und Ferientermine beigetragen, darüber hinaus warten insbesondere die von außerhalb kommenden Gäste bewusst die Eröffnung der Tropenerlebniswelt Gondwanaland ab.
Positiv entwickelten sich hingegen die Gästezahlen bei Zoo-Events wie dem Osterspektakel (11.800 Besucher), Pfingstfest (17.257 Besucher), Dschungelnacht (13.355 Besucher) und dem Kinderfest KIDZ (8.327 Besucher). Hinzu kamen mehr als 3170 von Zoolotsen geführte Touren. 2010 neu im Serviceangebot und von den Gästen sehr gut angenommen waren die Baustellenführungen durch Gondwanaland und die geführten Abendtouren durch den nächtlichen Zoo.
„2010 war ein Zoojahr mit Höhen und Tiefen“, fasst Zoodirektor Jörg Junhold die vergangenen Monate mit Blick auf den zoologischen Bereich zusammen. Nachwuchs bei den Schneeleoparden, Amurleoparden und Pustelschweinen sind vor allem im Hinblick auf den Bedrohungsstatus dieser Tiere herausragende Zuchterfolge. Für den Leipziger Giraffenbestand verlief das Jahr weniger glücklich. Zuerst verstarb Muttertier Knöpfchen nach einem Sturz über ihren Nachwuchs, einige Tage später dann das Jungtier Knopf. Zudem musste Giraffe Jamala aus medizinischen Gründen eingeschläfert werden. Auch bei den Amurtigern hieß es Abschied nehmen. Im Alter von 18 Jahren verstarb zunächst Tigerin Conny (März), wenige Wochen später auch ihr langjähriger Partner Tommy (Mai). Im Herbst wurden zwei Tiger geboren, die leider nicht die kritische Jungtierphase überlebten. Eine Infektion bzw. nicht voll entwickelte Lungen waren die Todesursache.
Ausblick Zoojahr 2011
Im Okapigehege wird es im nächsten Jahr einige Veränderungen geben. Eines der beiden Männchen wird in einen anderen Zoo abgegeben und dafür ein Weibchen nach Leipzig kommen. Damit soll im Rahmen des Europäischen Erhaltungsschutzprogramms ein zuchtfähiges Paar zusammengestellt werden. Während 2011 weitere Tierarten eintreffen und den Bestand von Gondwanaland ergänzen, müssen die Gnus voraussichtlich Abschied von der Kiwara-Savanne nehmen. Die dauerhafte Vergesellschaftung mit den anderen Afrikabewohnern war nicht erfolgreich.
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Parkhaus und Kongreßhalle
Neben der Fertigstellung und Eröffnung der Tropenerlebniswelt Gondwanaland treibt der Zoo Leipzig zwei weitere Großbauprojekte voran. So entsteht an der Pfaffendorfer Straße ein zweites Zoo-Parkhaus, um die Parkkapazitäten um 790 Stellplätze zu erhöhen. Zudem wird die historische Kongreßhalle saniert. Grundsteinlegung hierfür war am 29. September 2010. Bereits Ende nächsten Jahres sollen Veranstaltungen im ersten sanierten Abschnitt stattfinden können.
Artenschutz
Im Artenschutz setzt der Zoo Leipzig weiterhin Maßstäbe. Im Oktober 2010 wurde eine Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) und der Staatsregierung von Sabah/Malaysia unterzeichnet. Ziel dieses Abkommens ist der Schutz der Biodiversität Sabahs und der Erhalt der letzten Sabah-Nashörner auf Borneo. Der Zoo beteiligt sich am Aufbau einer Zuchtstation auf der indonesischen Insel und bildet vor Ort professionelle Pfleger aus.
Erste Zuchterfolge wurden unterdessen beim Nasenfroschprojekt in Chile vermeldet: Mehr als 30 Jungtiere dieser bedrohten Amphibienart sind in einer vom Zoo Leipzig mit finanzierten Zuchtstation bereits geschlüpft. Weitere Gelege sind vorhanden und lassen auf noch mehr Nachwuchs hoffen.