Der Patchwork-Familien-Verband der Zwergschimpansen im Zoo ist seit dem 22. September um ein Familienoberhaupt gewachsen.
Aus dem Pongoland in Leipzig zog der gebürtige Stuttgarter „Limbuko“ in die Berliner Affen-WG. Er ist 14 Jahre alt und galt in seiner alten Heimat als erfahrener Vater. In Berlin soll er im Rahmen der europäischen Arterhaltungsbemühungen zum neuen Zuchtmann werden. Hier leben derzeit die beiden Muttertiere „Yala“ (29) und „Opala“ (12) mit ihren Kindern „Kiwu“ (3) und „Likemba“ (1), deren leibliche Väter bereits gestorben beziehungsweise in einen fremden Zoo übersiedelt sind. Mit von der Partie ist zudem der 19jährige „Santi“, der selbst aber noch nie vaterschaftliche Ambitionen an den Tag gelegt hat.
Die durchaus an einige menschliche Familiensituationen erinnernde Schilderung ist nicht ungewöhnlich für das Leben der Zwergschimpansen. Diese vierte und kleinste Menschenaffenart steht dem Menschen auch stammesgeschichtlich am nächsten. Die sozialen Interaktionen innerhalb der Gruppe sind äußerst vielseitig und neue Gruppenmitglieder lassen sich viel leichter integrieren als bei den großen Schimpansen.
In ihrer Heimat, dem Urwald Zentralafrikas, umfasst der Gesamtbestand frei lebender Zwergschimpansen oder Bonobos, wie sie auch genannt werden, nur noch wenige Zehntausend Tiere. Durch zunehmende Lebensraumzerstörung und Bejagung gehören sie zu den sehr stark bedrohten Tierarten unserer Erde. Die Haltung, Vermehrung und Erforschung in Menschenobhut gehört zu den wichtigen Aufgaben, wenn es gilt, die Art vor dem Aussterben zu bewahren.
Quelle: www.Tierpark-Berlin.de (PM)