Der Mishmi-Takin gehört seit 1974 zum festen Bestandteil des Berliner Tierparks.
1980 fand im Tierpark sogar die erste Geburt eines Mishmi-Takins in einem Zoologischen Garten außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes statt, zu jener Zeit eine zoologische Sensation! 30 Jahre später, sprich in diesem Jahr, kommen die Takin-Kälber mit den Nummern 92-96 zur Welt. Nach einer Totgeburt erblickten am 30. April und 7. Mai die beiden Kuhkälber „Bloddy“ und „Charlotte“ sowie am 19. und 26. August die beiden Bullkälber „Karl“ und „Tiro“ das Licht der Welt. Alle vier Kälber entwickeln sich prächtig und bilden den für Takine typischen Kindergarten, in dem alle Jungtiere in einer Gruppe miteinander spielen und dabei von einem der fünf Weibchen der Tierpark-Gruppe bewacht werden.
Vater „Ragun“ ist ein Wildfang aus Myanmar und kam 2004 aus dem Zoo Posen in den Tierpark Berlin. Seine Gene sind besonders wichtig für die Zucht in europäischen Tiergärten und seine Jungen werden daher in viele Tiergärten verschickt. „Rangun“ ist derzeit allerdings nicht an seinen Nachkommen interessiert, vielmehr ist er mit dessen Müttern und der Produktion der nächsten Generation beschäftigt. Wir freuen uns jedes Jahr über die kontinuierliche Nachzucht, vor allem da die IUCN den Bestand im Freiland als abnehmend einstuft.
Der Mishmi-Takin ist ein Paarhufer, der in den Bergwäldern im nördlichen Myanmar, Nordassam und Bhutan an Grenze zu China vorkommt. Der Mishmi-Takin ist von dunkelbrauner Fellfärbung. Neben dieser kleinsten Unterart gibt es in China noch den schönen strohgelb bis goldfarben gefärbten Goldtakin sowie den großen, grau und goldfarben gefärbten Sichuan-Takin; Letzteren gibt es ebenfalls im Tierpark Berlin zu sehen. Die zoologisch-systematische Stellung des Takin ist unsicher, äußerlich rinderähnlich, ist dieser Paarhufer doch eher mit Böcken (Schafe und Ziegen) und Moschusochsen verwandt.