Die Zucht von Flusspferden in Zoologischen Gärten ist in den letzten Jahren etwas Außergewöhnliches geworden. So wurden 2009 in Europa lediglich 4 Jungtiere aufgezogen – eines davon in Berlin – und die Population in Menschenobhut schrumpfte in den letzten 4 Jahrzehnten europaweit um etwa 10 Prozent.
Dies sind Gründe, sich den jüngsten Spross der Berliner Herde keinesfalls entgehen zu lassen. Das weibliche Flusspferdbaby wurde am 9. August geboren und verbrachte die ersten 2 Lebenswochen allein mit seiner Mutter „Kathi“ im Mutter-Kind-Becken außerhalb des Publikumsbereichs. Nachdem es dem Muttertier freigestellt wurde, sich mit ihrem Nachwuchs tagsüber wieder zu den übrigen Flusspferden zu gesellen, nutzt sie seit diesem Wochenende diese Gelegenheit. Jetzt können die Zoobesucher sie und ihr Jungtier täglich direkt hinter der großen Unterwasserscheibe in der zentralen Flachwasserzone des Flusspferdbeckens beobachten.
Noch gestattet es Kathi keinem Herdenmitglied (auch nicht ihrem letzten Jungtier), dem Neuzugang zu nahe zu kommen. Unmissverständlich verscheucht sie die zu neugierigen Artgenossen. Mit im Becken sind dies der Bulle „Ede“ (14 J.), „Nicole“ (10 J.) und die Jährlinge „Witha“ und „Nele“.
Die natürlicherweise ausschließlich in Afrika beheimateten Flusspferde wurden 2006 in die Rote Liste der bedrohten Tierarten der Erde aufgenommen. Mit Berlin sind sie insbesondere durch die spektakuläre Nachkriegsgeschichte um den Weltkriegsüberlebenden „Knautschke“ eng verbunden.
Hinweis für die Presse: Das Flusspferdbaby kann mit seiner Mutter am Dienstag, dem 24. August, zwischen 11:00 und 12:00 Uhr im großen Schaubecken des Flusspferdhauses gefilmt und fotografiert werden.