„MARNE-LA-VALLÉE, 9. 8. 2010 – Damit die Gäste von Disneyland Paris die Traumwelt der Animationsfilme in Wirklichkeit erleben können, bedarf es mehr als nur das Schwingen eines Zauberstabes. Dafür braucht es kreative Genies und die harte Arbeit der „Imagineers“. Seit fast 60 Jahren hat diese einzigartige Gruppe von Künstlern und Technikern Geschichten in fantastische Erlebnisse verwandelt, die nirgends sonst zu finden sind.
Der neueste Coup: Die Kreativköpfe von Walt Disney Imagineering arbeiten gerade hinter den Kulissen von Disneyland Paris daran, die „Toy Story“-Filme von Disney/Pixar auf eine andere Art lebendig werden zu lassen. Nur einen Monat, nachdem der dritte Teil des fantastischen Animationsabenteuers rund um den Jungen Andy und seine Spielsachen wie Spaceranger Buzz Lightyear, Cowboy Woody und Ziehharmonika-Dackel Slinky Dog in die Kinos kommt, eröffnet in Disneyland Paris die neue Attraktion: das Toy Story Playland (17. August).
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Imagineer – ein wirklicher Traumjob
Imagineering – dieses Wort steht in keinem Wörterbuch, aber es trägt seine Bedeutung im Namen: die Kombination aus „Vorstellungskraft“ und „Technik“. Die Imagineers arbeiten exklusiv in den Disney Parks, dabei ist der Beruf keineswegs eine neue Erfindung. Der berühmte Science-Fiction-Schriftsteller Ray Bradbury („Die Mars-Chroniken“, „Fahrenheit 451“) verglich sogar „Walt Disney Imagineering mit einer existierenden Gruppierung aus der Renaissance“. Denn vor fünf Jahrhunderten nahm bereits Leonardo da Vinci (1452–1481) diese explosive Kombination von Künstlern, Handwerkern, Architekten und Wissenschaftlern in sein Schaffen auf. Heute arbeiten Imagineering Teams in Disney Parks überall auf der Welt – sei es in den USA, Japan, China und natürlich in Frankreich – und gestalten Kinofilme in erlebbare Abenteuer um. Manchmal entstehen sogar umgegehrt aus Attraktionen Filme, wie z.B. „Die Geistervilla“ oder der „Fluch der Karibik“ deren jeweilige Gegenstücke sich zuerst in den Disney Parks befanden, wie das geheimnisvolle Haus „Phantom Manor“ und die Themen-Bootsfahrt „Pirates of the Caribbean“. Doch die Kreativität der Imageneers kennt keine Grenzen: Sie entwerfen und schaffen ebenso Restaurants, Boutiquen und Hotels – kurzum: Alles, was Gäste in den magischen Bann zieht.
Kinotechniken zaubern die Illusionen in die Parks
„Im Prinzip ist der Produktionsablauf identisch – ob Disney nun einen Animationsfilm entwickelt oder eine Attraktion kreiert“, sagt Chrissie Allen, Senior Show Producer bei Walt Disney Imagineering zur Vorgehensweise bei der Entwicklung einer neuen Themenlandschaft. Der erste Schritt ist dabei stets eine großartige Idee. Sowohl für Animationsfilme als auch für die Parks dient diese Idee als eine Art Drehbuch. Auf Grundlage der Idee werden künstlerische Konzepte und Modelle erstellt, Farben, Musik und Lichter getestet. Sogar das durch Imagineers verwendete Vokabular kommt aus Hollywood: Hier fallen Begriffe wie Storyboard, das Show-Set-Design oder Abkürzungen wie SFX für „special effects“ (Spezialeffekte).
„Es gibt dabei einen Hauptunterschied: In Disneyland Paris müssen die Dekors eine lange Zeit überdauern und Spezialeffekte müssen unzählige Male funktionieren – und zwar jeden Tag! Wir müssen eine gewisse Langlebigkeit absichern, eine Idee darf nicht nur eine Filmproduktion lang bestehen“, erklärt David Wilson, Projektmanager für Walt Disney Imagineering in Disneyland Paris.
Auch die Bauphase einer Attraktion ähnelt sehr einer Filmproduktion, besonders in Bezug auf die angestrebte Perspektive. Mit der cinematografischen Technik wird die Illusion geschaffen, mit der beispielsweise das Dornröschen-Schloss viel höher wirkt, als es in Wirklichkeit ist. Diese Technik wird auch im Toy Story Playland angewendet, um die Besucher auf Spielzeuggröße schrumpfen zu lassen. Ein riesiger, vier Meter hoher Buzz Lightyear, lässt erahnen, was die Besucher im Toy Story Playland erwartet. Er bildet mit seinen Beinen das Eingangstor zum neuen Bereich. Geschaffen wurde das Riesenspielzeug mit Hilfe der Original-3-D-Technik aus dem Kinofilm, bei der die Figur zuerst nur aus einem Gittermodell besteht. „Wir wollten schon lange einen Außenspielbereich im Walt Disney Studios Park, um unseren jüngeren Gästen die Möglichkeit zu bieten, herumzutoben. Und diese riesige Spielzeugfigur lockt die Besucher schon aus der Ferne ins Toy Story Playland, erklärt Tom Fitzgerald, der Executive Vice President von Walt Disney Imagineering. „Dabei stellen wir sicher, dass jedes Element in die Geschichte passt, die erzählt werden soll, eben so, wie im Kino.“
Die Imagineers entschieden sich auch dafür, den Jungen Andy aus den Toy Story-Filmen mit in die Attraktion einzubauen. Er bringt seine Spielsachen wie Slinky Dog und die kleinen grünen Soldatenmännchen aus seinem Zimmer in den Garten, der perfekte Platz, um mit ihnen zu spielen. Deshalb werden die Gäste auch zwei riesige Fußabdrücke mitten im Toy Story Playland entdecken, die bedeuten, dass Andy nicht weit weg ist … Plötzlich blinken Buzz’ Lichter: Er beobachtet genau den Horizont, um zu sehen, wann Andy zurückkehrt. Die Toy-Story-Fans wissen genau, dass die Spielsachen nur lebendig werden, wenn keine Menschen in der Nähe sind, die sie sehen könnten…
Auf Ideensammlung unter Mammutbäumen
Als feststand, dass die Idee rund um den übergroßen Outdoor-Spielplatz, auf dem sich die Gäste wie zu Hause fühlen sollen, umgesetzt werden sollte, kam der nächste, logische Schritt: sie lediglich so groß wie Spielzeuge wirken zu lassen! Ihre Inspiration um sich besser vorstellen zu können, welchen Blick die Besucher haben, wenn sie nur zehn Zentimeter groß wären, holten sich die Imagineers in einem Wald mit über 100 Meter hohen Mammutbäumen. Zurück im Walt Disney Studios Park verwandeln sie ein Bambus-Wäldchen zum Gartenrasen und fertigen eine T-Rex-Figur, die halb so groß ist wie ein echter Tyrannosaurus Rex! Jedes Element wird so entworfen, um die perfekte Illusion zu zaubern. Gepaart mit drei neuen Attraktionen wird das Toy Story Playland zu einer neuen Themenlandschaft, wie sie in keinem anderen Disney Park auf der Welt zu finden ist: Zu neuen Abenteuern laden der „Toy Soldiers Parachute Drop“ beim Fallschirmsprung ein, „Slinky Dog Zigzag Spin“, eine Bahn für die ganze Familie, und „RC Racer“, eine Fahrvergnügen in flotten Flitzern. Die heißblütigsten Toy-Story-Anhänger und aufmerksame Gäste können sogar pfiffig eingebaute Details entdecken wie einen enorm großen Gummiball: Das Original stammt aus „Luxo Jr.“, dem Animationsfilm um die kleinen Lampe aus einem der ersten Pixar-Cartoons von 1986. Jetzt ist die Lampe das Firmenlogo der Pixar Animation Studios.
Aus dem Kinosaal in die Parks und umgekehrt!
Wenn man diese Attraktionen zu den bestehenden „Buzz Lightyear Laser Blast“ und „Woody’s Round up“ im Disneyland Park zählt, bilden die Toy-Story-Filme die Grundlage für die meisten neuen Vergnügungselemente in Disneyland Paris. Nur die Begegnung mit den Charakteren, die die Besucher lieben, machen den Erfolg von Disneyland Paris nicht allein aus, sondern es ist die Geschichte, die jedes einzelne Element in den Parks erzählt. John Lasseter, der nicht nur die Disney und Pixar Animation Studios leitet, sondern auch die Position des Kreativen Hauptberaters bei Walt Disney Imagineering inne hat, sagt gern, dass „keine Technologie jemals eine schlechte Geschichte zu einer guten machen wird“. Genau dieses Gefühl teilt er mit dem allerersten Imagineer: Walt Disney selbst. Walt Disney (1901-1966) hatte gerade „Alice im Wunderland“ vollendet, als sich seine Gedanken und seine Energie um seinen größten Traum drehten … Vor der Eröffnung des ersten Parks 1955 konnte sich niemand vorstellen, tatsächlich das Weiße Kaninchen zu treffen oder leibhaftig vor der Herzkönigin zu stehen. Walt, der seine Ideen und seine Begeisterung vorzüglich auf andere übertragen konnte, wählte die Sprache des Kinos, um seine Vision aufleben zu lassen. Statt einem „Park-Eingang“ zog er den Film-Begriff „opening sequence“ (erste Szene eines Films) vor – oder in seinen Worten ausgedrückt: „Disneyland ist wie Alice, die durch den Spiegel steigt: Schreitet man durch die Tore von Disneyland, findet man sich in einer anderen Welt wieder.“
Die ersten, die die Pläne für den Park hörten, waren die Studio-Künstler und Techniker. Sie bildeten ein Team und halfen Walt, seinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Seit dieser Zeit schwingen die Ideen zwischen der Kinoleinwand und den Parks hin und her. Marc Davis, der Zeichner von Tinker Bell und Cruella De Vil, wurde zur Aufgabe gemacht, Attraktionen wie „it’s a small world“ und „Pirates of the Caribbean“ zu entwerfen. Und siehe da: Seine Piraten wurden später in den drei Blockbuster-Filmen „Fluch der Karibik“ mit Schauspieler Johnny Depp zum Kassenschlager in den Kinos!
Eine neue Generation kreativer Talente für einen „New Stars Park“
In den vergangenen Jahren haben neue Animationshelden wie „Lilo & Stitch“, die Prinzessin aus „Küss den Frosch“ sowie die Stars aus den Disney/Pixar Filmen von „Toy Story“ über „Oben“ und „Findet Nemo“ bis hin zu „Cars“ und „Ratatouille“ die Kinoleinwand revolutioniert und eine Renaissance des Zeichentrickfilms eingeläutet. Diese Filme erreichen Zuschauer jeden Alters und vereinen dennoch die Grundsätze von Walt Disney, der einst sagte: „Ich mache Filme nicht in erster Linie für Kinder. Ich mache sie für das Kind in jedem von uns.“
Heute bilden diese neuen Filme die Grundlage moderner Attraktionen in Disneyland Paris und im Walt Disney Studios Park wie zum Beispiel bei „Stich Live!“, „Crush’s Coaster“ sowie „Cars Race Rally“. Ihre Charaktere schlendern auf den großen Paraden mit und begeistern bei fantastischen Bühnenshows.
Vom 3-D-Film in die reale Wirklichkeit – In Disneyland Paris sorgt eine neue Generation von Imagineers, die ihr Talent noch stärker als zuvor einsetzen, für innovative einzigartige Erlebnisse. Diese Art der Unterhaltung kennt keine traditionellen Grenzen und ist die Tür zu einem neuen goldenen Zeitalter. Pixars-Studio-Leiter John Lasseter bestätigt: „Wir sind nicht nur dabei, große Filme zu drehen, wir sind dabei, großartige Attraktionen zu entwickeln.“
Es ist noch zu früh, um zu sagen, welche Form dies alles annehmen wird, aber zwei Dinge sind schon jetzt sicher: Wunderbare Geschichten wird es immer zu erzählen geben, und die Imagineers werden da sein, um sie zu erzählen!