Im Tierpark Berlin gibt es in der für Besucher begehbaren Känguruh-Anlage seit Juni eine neue Tierart zu bestaunen. Die Art heißt Gelbfuß-Felsenkänguruh oder auch Ringelschwanz-Felsenkänguruh (Petrogale xanthopus) und sie wird derzeit in Deutschland nur in Berlin gezeigt.
Das Ringelschwanz-Felsenkänguruh zählt zu den schönsten Känguruharten überhaupt. Ihr Rückenfell ist hellgrau mit einem weißen Streifen an den beiden Körperseiten. Die Ohren und Füße sind kräftig gelb- bis orangefarben abgesetzt, ebenso der Schwanz. Zusätzlich finden sich dunkle Querstreifen auf der Schwanzoberseite – das macht die Art unverwechselbar. Im Gegensatz zu den steppenbewohnenden Känguruharten, leben Felsenkänguruhs auf in der Landschaft verstreuten Sandsteinfelsen. Ringelschwanz-Felsenkänguruhs sind in Südaustralien verbreitet.
Die Art war einst durch Jagd auf ihre Felle, aber auch durch Einschleppung von Füchsen, Hauskatzen, Schafen und Ziegen beinahe ausgerottet. Zoologische Gärten in Australien starteten ein Erhaltungszuchtprogramm, in welches später auch Zoos in Nordamerika einbezogen wurden. An dem nordamerikanischen Zuchtprogramm, Species Survival Plan (SSP) genannt, beteiligt sich seit diesem Jahr auch der Tierpark Berlin. Im Rahmen des SSP erhielten wir zunächst die beiden Männchen „Luke Foster“ (geb. 2005 im Palm Beach Zoo, USA) und „Nowa“ (geb. 2009 im Museum de Besancon, Frankreich) sowie das Männchen „Oz“ (geb. 2006 im Omaha´s Henry Doorly Zoo, USA). Diese sog. Junggesellengruppen sind ein wichtiger Bestandteil eines Zuchtprogrammes, auch wenn sie nicht direkt zur Zucht eingesetzt werden. Später werden diese Männchen in anderen Gruppen zur Zucht benötigt. Zu gegebener Zeit ist es geplant auch Weibchen in den Tierpark Berlin zu holen, um die Zucht aufzunehmen. Bis dahin hilft der Tierpark Berlin indirekt bei der Erhaltung einer einst bedrohten und bis heute im Bestand noch nicht erholten Känguruhart in Menschenhand.