Besondere Brutmethoden im Vogelpark Marlow

Haben die Gärtner im Vogelpark Marlow etwa ihre Arbeit nicht richtig getan, oder was ist das für ein Blätterhaufen in der Lorivoliere. Natürlich nicht, dieser Blätterhaufen wurde mit Absicht in das Gehege gebracht, denn daraus bauen die neuesten Bewohner der Lorivoliere eine Art künstlichen Brutapparat. Die Rede ist von den Australischen Buschhühnern, die ihre Eier auf ganz besondere Art und Weise ausbrüten oder besser gesagt ausbrüten lassen.

Das Männchen scharrt einen riesigen Haufen Blätter und Erde zusammen, in dem das Weibchen ihre Eier legt. Danach verschwindet die Henne und der Hahn muss nun allein dafür sorgen dass im Inneren des Haufens die Temperatur konstant bleibt. Dafür hat die Mutter Natur ihn mit besonders empfindlichen Sinneszellen im Schnabel ausgestattet, mit dem er ähnlich wie mit einem Thermometer die Temperatur in regelmäßigen Abständen messen kann. Wird es im Inneren zu heiß scharrt er etwas Pflanzenmaterial weg, wird es dagegen zu kalt fügt er weiteres Material hinzu. Diese Methode zeigt, dass nicht wir Menschen den Brutapparat erfunden haben, sondern die Natur selbst. Wenn der Hahn alles richtig gemacht hat, schlüpfen nach 47-52 Tagen die Jungtiere, die sich nun selbstständig aus dem Haufen graben müssen. Wollen wir mal hoffen, dass dieses Schauspiel auch bald im Vogelpark Marlow zu bestaunen ist. Neben dem Vogelpark Walsrode sind diese besonderen Hühner nur hier zu sehen. Den Haufen können die Besucher schon jetzt bewundern, auch wenn er noch nicht vom Hahn fertig gestellt wurde.